4. Auflistung der Maßnahmen zur Kühllastreduzierung
Passive Maßnahmen:
Guter sommerlicher Wärmeschutz durch hohen Dämmstandard der Gebäudehülle, Sonnenschutzlamellen im Scheibenzwischenraum der
Glasfassade und massive Bauweise ohne abgehängte Decken.
Natürliche Belüftung – Nachtlüftung
Durch Stellmotore wird ein Teil der Fenster im Sommer nachts geöffnet. Bei dem schlanken Baukörper ist eine Querlüftung gut möglich.
Lüften an warmen Tagen
Steigt die Temperatur der Außenluft über die der Luft im Büro, sollten Sie die Fenster weitgehend geschlossen halten und nur
stoßweise lüften (ca. 3x am Tag für 10 Minuten), damit sich das Gebäude durch die warme Außenluft nicht zusätzlich erwärmt.
Hybrides Kühlsystem:
Betonkernaktivierung / Bauteilkühlung
Im Sommer liefern Erdwärmesonden und Energiepfähle die Kälte, die zur Kühlung der Büroräume genutzt wird. Dadurch
konnte eine große Kältemaschine eingespart werden.
Die ohnehin statisch erforderliche Pfahlgründung wurde zusätzlich geothermisch aktiviert zur Gewinnung der kostenlosen
Erdwärme und “Erdkälte”.
4.1 Detailbeschreibung Passiver Maßnahmen:
Glasfassade
Die große Fassade zum Doberaner Platz liegt genau zum Süden. Eine Verschattung durch gegenüberliegende Gebäude ist nicht gegeben.
Aufgrund der hohen Windlasten an der Ostseeküste wurde ein außen liegender Sonnenschutz von vornherein nicht gewünscht. Gewählt
wurde ein Isolierglas mit optisch geregeltem Sonnenschutz OKASOLAR Retro O/U.
OKASOLAR Retro Isolierglas ist ein Tageslichtsystem ohne Bewegliche Komponenten. Durch einen g-Wert von 0,09 beim höchsten
Sonnenstand im Sommer und einem g-Wert von 0,31 beim niedrigsten Sonnenstand im Winter konnten die Anforderungen des sommerlichen Wärmeschutzes nach DIN 4108-2 eingehalten werden. Dabei ist die Massive Bauweise ohne
abgehängte Decken von vorteil.
Gleichzeitig lenken die Lamellen jedoch Licht an die Decke der Büroräume und verbessern damit deutlich die natürliche Belichtung der
Räume - und senken die Stromkosten! Die Durchsicht von Innen nach Außen ist auch sehr viel besser als bei herkömmlichen Sonnenschutzsystemen.
Die Maximale Kühlleistung beträgt im 1. und 3. Obergeschoß 32 W/m².
4.2 Hybride Kühlung:
Im Sommer liefern Erdwärmesonden und Energiepfähle die Kälte, die zur Kühlung der Büroräume genutzt wird. Die geschätzte Kältearbeit
beträgt 31.409 kWh/a bzw. 24,7 kWh/(m²a). Die gesamte erforderliche Gebäudekühlleistung beträgt 30,4 kW. Im Sommer 2005 reichte bisher die freie Kühlung durch Umwälzung des Wärmeträgermediums aus, um das Gebäude
ausreichend zu Kühlen.
4.2 Aktive Kühlung:
Die vom Bauherren zusätzlich gewünschte aktive Kühlung, durch den reversiblen Betrieb der Wärmepumpen, musste bisher nicht in
Betrieb genommen werden.
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